der Frisör

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Sonntag, 5. Mai 2019

Büchergilde Grätz Frankfurt

BODO W. KLÖS

Wir laden Sie sehr herzlich ein zur Eröffnung unserer Ausstellung
Bodo Klös – Meisterradierungen und Illustrationen zu Friedhelm Härings Gedichten
Die Ausstellung wird am Freitag, den 26. April um 19.30 Uhr mit einer Lesung von Friedhelm Häring in Anwesenheit von Bodo Klös sowie des Verlegerpaares Marlies und Dr. Thomas Müth eröffnet.
Die Ausstellung in der Frankfurter Büchergilde Buchhandlung & Galerie ist vom 26.4. bis zum 27.6.2019 zu sehen, Montag bis Samstag, 10.00 bis 19.00 Uhr.
Beginnen wir mit dem Autor, dessen Buch den Anstoß zu dieser Ausstellung gegeben hat: Friedhelm Häring ist von Hause aus Kunsthistoriker und hat von 1978 bis 2012 das Oberhessische Museum in Gießen geleitet, wo er Ausstellungen u.a. von Conrad Felixmüller, Bernhard Jäger, Herlinde Koelbl, Rudolf Hausner, Bernard Schultze und Walter Stöhrer ausrichtete. Mit vielen dieser Künstler war und ist er befreundet. Ich habe ihn vor allem als begnadeten Vernissage-Redner kennengelernt, der ungeheuer engagiert, anschaulich und vor allem unterhaltsam über Kunst sprechen und sein Publikum mitreißen kann. Ich habe das mehr als einmal in frenetischem Applaus und Standing Ovations enden sehen. Das gibt’s tatsächlich, auf Vernissagen!
„Eine Vernissage“ ist deswegen wohl nicht zufällig der Untertitel des Gedichtbandes „Liebe, Tod und Zeit“, der Häring sicher nicht den Büchner-Preis eintragen wird, gleichwohl von eben der beseelten Beherztheit ist wie seine Elogen auf „seine“ Künstler. Zu diesen gehört schon seit vielen Jahren auch der in der Nähe von Gießen lebende Bodo Klös, auf einer gemeinsamen Romreise 2016 (von der auch eine Radiermappe zeugt) verabredeten beide dieses Buch.
So wie Friedhelm Häring ein ungewöhnlicher Kunstvermittler ist, dem es mehr um die Begeisterung für die zeitgenössische Kunst als um wissenschaftliche Analyse derselben geht, ist Bodo Klös so etwas wie ein Künstler aus dem Bilderbuch der Vor-Kunstmarketing-Zeit: Mit außergewöhnlicher zeichnerischer Begabung ausgestattet, hat er sich den in seinem Leben nicht vorgezeichneten Weg zum Künstler selbst gebahnt, sich selbst Lehrer und Vorbilder gesucht, um seine Fähigkeiten zu vervollkommnen, ist so zu einem der besten Farbradierer der Gegenwart gereift.
Und was ist das Bilderbuchmäßige? Zum Beispiel das regelmäßige Aussteigen in Richtung französischem Zentralmassiv, wo er in der Einsamkeit abgelegener Weiler sich ganz dem überlässt, was seine Hand zu Papier bringen will – das Skizzenbuch „St. Etienne“ (s.u.) dokumentiert die Ergebnisse einer solchen Rückzugsphase, und natürlich spielt er mit den alten (?) Männern des Dorfes Boule, genießt den Rotwein vom Fass – und sammelt Rezepte. Dass es eine Beziehung zwischen guter Kunst und gutem Essen gibt, kann man in Klös‘ Kochbuch „Hokaido und andere Köstlichkeiten“ überprüfen.
Dass ich vor einigen Jahren Bodo Klös bat, für den Büchergilde artclub die Ikonen der frühen Jahre der Popmusik zu radieren, hatte seinen Grund nicht nur in der stupenden Fähigkeit von Klös im Portrait, sondern weil er auch selbst in einer Freundesband die E-Gitarre spielt. Klös, der auf jegliche Selbststilisierung als Künstler, als da wären: glatzig geschorenes Haupthaar, schwarze Garderobe u. ä., verzichtet, ist aber allen musischen und sinnlichen Genüssen zugetan. Ich glaube, diese Neigung teilt er mit den Liebhaberinnen und Liebhabern seiner Kunst, mit Friedhelm Häring ganz sicher.
Wolfgang Grätz, Im April 2019